Deutschland Nordnordost Teil 1 - Schmetterlinge im Taubertal?

Eigentlich wären wir jetzt gerade auf der wunderschönen Insel La Gomera unterwegs und würden dort 10 Tage lang die abwechslungsreiche Landschaft fotografieren, aber da hat uns COVID-19 - oder "Corona" - leider einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Immerhin haben wir das große Glück unser Camperchen zu haben und kürzlich wurden die innerdeutschen Reisebeschränkungen gelockert, so dass wir uns zu einer einwöchigen Tour durch Deutschland, in Richtung Nordnordost aufmachten.

Als erste Etappe ging es allerdings erst einmal ins Taubertal, zu der wunderbaren Wiese auf der wir zuletzt im September 2019 eine tolle Zeit mit den Schmetterlingen hatten. Anstatt Schmetterlinge zu fotografieren, kam dann aber alles ganz anders, doch seht selbst.

 

 

 

Wir fuhren Samstagnachmittags los und zuckelten gemütlich über Landstraßen quer durch den Odenwald ins Taubertal, so dass wir am frühen Abend auf der Wiese ankamen. Den ganzen Tag über war es schon recht windig gewesen und so blies auch jetzt ein ordentlicher Wind über die Landschaft, als wir die Nase aus dem Camper streckten. Auf ging es zu einer ersten Sichtung der Wiese!

Nach wenigen Schritten hatten wir schon ein ungutes Gefühl, denn die Wiese wirkte bereits auf einige Entfernung ziemlich ausgedünnt. Ja, in der Tat, es standen nur ganz wenige dünne Halme, dafür war alles voller Schafhäufchen und entsprechend keine Spur von irgendwelchen hübschen Schmetterlingen.

Tja, so kann es gehen. Die Wiese mag ein wunderschöner Ort sein, um Schmetterlinge zu fotografieren, aber sie wird eben auch bewirtschaftet und diesmal hatten wir kein gutes Timing.

Wir waren etwas enttäuscht, fanden aber auch ein paar andere Flecken, wo die Schafe nicht alles abgefressen hatten und beschlossen uns einen gemütlichen Abend zu machen und am nächsten Morgen zu schauen, ob sich die Schmetterlinge an anderer Stelle aufhielten.

 

Am nächsten Morgen standen wir vor Sonnenaufgang auf und machten uns fertig, aber als wir die Rollos runterließen, bemerkten wir, dass der Wind kein bisschen nachgelassen hatte, Hurra!

Wir schnappten unsere Kamerarucksäcke und machten uns auf den Weg in die Wiese, aber der Wind war wirklich heftig und selbst wenn irgendwo Schmetterlinge sitzen sollten, dürfte es recht schwierig werden, scharfe Aufnahmen zu machen. Abgesehen davon, schob sich sogleich ein dickes und breites Wolkenband direkt an der Stelle an den Horizont, wo die Sonne gleich aufgehen sollte.

Na danke! Jetzt wackelten also nicht nur alle Grashalme wild in der Gegend herum, sondern jemand machte auch noch das Licht aus!

Wir machten uns trotzdem auf die Suche nach Motiven, stellten jedoch bald fest, dass keine Schmetterlinge zu sehen waren. Dafür fand Heike eine Bocksriemenzunge und beschloss sich an dieser auszutoben, kein ganz leichtes Motiv, denn die Pflanze wirkt auf den ersten Blick recht "unaufgeräumt"!

Ich hatte in der Nähe eine Lerche gehört und machte mich mit dem Tele auf den Weg, um vielleicht ein paar schöne Eindrücke einfangen zu können.

 

 

 

Während Heike mit der Bocksriemenzunge in den kreativen Zweikampf ging, machte ich mich auf den Weg in die Richtung aus der ich den Lerchengesang vernahm. Ich fand nach relativ kurzer Zeit zwei Feldlerchen, die verschiedene Sitzplätze im Gelände hatten und so konnte ich diese hübschen Vögel eine ganze Weile aus der Nähe beobachten und fotografieren. Immer wieder musste ich über den Sing(k)flug schmunzeln, den die Feldlerchen vollführten. Hierbei fliegt der Vogel auf und steigt in die Höhe, um sich dann mit hängenden Füßchen und aufgerichtetem Schwanz, segelnd und singend wieder hinabgleiten zu lassen.

 

 

 

Ok, das war jetzt fotografisch nicht das, was wir ursprünglich für dieses Gebiet geplant hatten, aber so läuft es eben manchmal in der Naturfotografie. Dafür finden sich aber eigentlich immer interessante Motive in der Umgebung und so waren es diesmal eben Orchideen und Feldlerchen und wir hatten großen Spaß daran.

Nach einem schönen Frühstück ging es weiter zur nächsten Etappe unserer Reise, jetzt in Richtung Norden, wo es uns zu den Meißendorfer Teichen zog.

Hier sollte es tolle Möglichkeiten geben, Vögel zu fotografieren, doch vielleicht ahnt man es schon, auch hier sollte alles ganz anders kommen.

 

LG Tom

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