Namibia zwischen Lagerfeuer und Luxus - Teil 5 - Zambezi, Kwando und Okavango

Nachdem wir im vierten Teil unseres Reiseberichts an unserem absoluten Highlight der Reise, dem Chobe River Camp waren, ging es jetzt weiter in der Flusslandschaft des Caprivizipfels und wir nehmen euch mit an den Zambezi und zu einem weiteren sehr schönen Ort, der Ndhovu Safari Lodge, bevor unsere Reise schließlich an ihr Ende kommt.

 

 

 

19.6. - Auf zum Zambezi

Am diesem Tag verabschiedeten wir uns schweren Herzens vom liebgewonnenen Chobe River Camp, um unser nächstes Ziel anzusteuern: die Zambezi Mubala Lodge, bekannt für ihre heimischen Karminspinte, die gewöhnlich ab ca. September in der Nähe brüten. Uns war natürlich klar, dass wir sie leider nicht zu sehen bekommen sollten, da wir im Juni unterwegs waren.


Ein besonderes Highlight war die Anreise zur Lodge, denn sie war nur per Boot erreichbar. Unser Auto parkten wir sicher an der Campsite, bevor wir von einem freundlichen Mitarbeiter mit dem Boot abgeholt wurden. Die Fahrt zur Lodge war an sich schon ein kleines Abenteuer, das uns durch die wunderschöne Landschaft führte und die Vorfreude auf die kommenden Erlebnisse steigerte.

 

 


Angekommen in der Zambezi Mubala Lodge, wurden wir von der Größe unseres Family Bungalows Nummer 15 überwältigt – großzügig, stilvoll und überaus komfortabel. Wir hätten noch weitere 2 Personen beherbergen können, da wir noch ein zusätzliches Gästezimmer hatten.

 

 

 

Die Wraps zum Mittagessen waren richtig lecker und lieferten uns die nötige Energie für das bevorstehende Highlight des Tages: eine Bootstour für Vogelbeobachter und Fotografen, die um 15 Uhr starten sollte.


Jedoch war nicht alles eitel Sonnenschein auf unserer Tour. Es gab kein Dach auf dem Boot und damit keinen Schutz vor der heißen Sonne. Zudem nahmen zwei Birder so Platz, dass unsere Sicht nach vorne komplett blockiert war. Unser Guide, anscheinend mehr an den Mädels als an uns interessiert, hatte dafür keinen Blick - außerdem schienen die drei sich schon ganz gut zu kennen, so unser Eindruck. Das war ganz sicher nicht deren erste Tour zu dritt und während die drei miteinander turtelten, fühlten wir uns wie das fünfte Rad am Wagen.

Im Gegensatz zu den anderen Touren, fuhren wir hier nun die ganze Zeit komplett gegen die Sonne, also voll ins immer noch grelle Gegenlicht. Zum Fotografieren war das wirklich gar nichts, und das obwohl unsere Tour extra als Fototour ausgeschrieben war. So versuchten wir, im gleißenden Licht ab und zu einen Vogel zu beobachten, aber auch das war schon recht schwierig.

Der Guide hatte sich leider voll auf die beiden Mädels eingestellt, denen war Beobachten und hier und da ein Belegbild recht und der Fokus lag mehr darauf, möglichst viele Sichtungen vermerken zu können, da machte es dann auch nix, wenn man voll gegen die Sonne schaut und der Vogel mitten im Gebüsch sitzt. Schade, denn gerade Andreas, unser Guide vom Chobe River Camp, hatte die ganze Zeit bewiesen, dass er weiß welche Blickwinkel und Perspektiven für Fotografen interessant sind, hier klappte das nicht.


Die Tour wurde jedoch unverhofft spannend, als plötzlich eine Wasserschlange in Richtung des Bootsinneren kroch. Tom und ich waren mehr fasziniert als beängstigt, verhielten uns ganz ruhig und machten keine plötzlichen Bewegungen, während wir fotografierten. Unser Guide, der sich wirklich erschrocken hatte, vielleicht auch, weil er die Schlangenart nicht kannte, griff beherzt zu einem Ast und manövrierte die Schlange geschickt an Land.

 

 

Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten hatten wir Glück und bekamen erst zwei Malachite Kingfisher und dann noch den seltenen Schallow's Turaco zu Gesicht. Diese Vogelart gab es wohl nur hier und auch nur ein Pärchen davon und einer der beiden ließ sich tatsächlich blicken und auch fotografieren. Auch einige Bienenfresser beobachteten und fotografierten wir. Kurz vor Ende der Tour erblickten wir noch die afrikanischen Skimmer im schönen Abendlicht, doch wir hatten nur noch sehr wenig Zeit, zu fotografieren, da wir uns mit der Hinfahrt so lange Zeit gelassen hatten.

 

 

 

Auf der Rückfahrt war unser Guide mehr damit beschäftigt, an ein privates Date mit den beiden Frauen zu gelangen, als sich um irgendetwas sonst zu kümmern. Das von ihm erhoffte gemeinsame Abendessen mit den zwei Mädels scheiterte allerdings; sie erteilten ihm eine Abfuhr. Wir waren ehrlich gesagt ein bisschen schadenfroh.


Auch das Abendessen in der Lodge konnte uns diesmal nicht überzeugen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte für uns überhaupt nicht und der Service war auch eher mau. Wir waren echt enttäuscht von der Bootstour und planten, am nächsten Morgen mit dem Manager zu sprechen, vielleicht konnten wir ja noch eine etwas schönere Tour organisieren.

 

 

20.6. - Ein Relaxtag mit diesmal schöner Bootstour


An diesem Morgen gönnten wir uns den Luxus des späten Aufstehens und verließen erst um 7:30 Uhr das kuschelige Bett. Das Frühstück wartete schon auf uns. Ein kurzes, aber herzliches Gespräch mit dem Manager über unsere enttäuschende Bootstour mündete in einem großzügigen Angebot: eine individuelle Tour um 16 Uhr als Wiedergutmachung mit einem anderen Guide. Das fanden wir wirklich sehr nett und wir waren darüber sehr angetan.


Der Vormittag verging erst mit einer kleinen Fototour zwischen den Unterkünften, auf der wir doch einiges Spannendes entdecken konnten und danach entspannt auf der Terrasse, wobei wir von einer zur anderen wechselten – wir hatten ja schließlich zwei und beide wollten benutzt werden ;-) Ein besonders schüchterner Lizard schlich umher, immer bereit, sich beim kleinsten Geräusch zu verstecken. Von der anderen Flussseite aus Sambia wurden wir stetig mit lauter Popmusik beschallt. Die machten da offensichtlich Party ;-)

 

 

 

Wir machten es uns so richtig gemütlich, orderten eine schöne Buddel Sekt und genossen diese auf unserer Terrasse, eingehüllt in die warme Nachmittagssonne.


Die versprochene Wiedergutmachungs-Bootsfahrt mit unserem neuen Guide Harrison entpuppte sich als äußerst erfreulich. Wir steuerten zügig die Plätze der Skimmer an und nahmen uns beim Zurückfahren viel Zeit, um die Szenerie im besten Fotolicht zu genießen. Das Highlight waren die viele schöne Fotos von Skimmern und Bienenfressern, sowie die Sichtung vieler Flusspferde.

 

 

 

Das Abendessen war diesmal hervorragend, der Service und die Freundlichkeit des Personals allerdings nicht so erbaulich.

 

Unser Fazit: Vielleicht waren unsere Erwartungen nach den vorherigen Highlights einfach zu hoch, aber wir wurden nicht wirklich warm mit der Lodge und mit den Leuten dort. Da sie zu den hochpreisigen Unterkünften zählte, würden wir dort nicht noch einmal buchen. Im Vergleich zu den anderen Unterkünften hatten wir uns hier einfach weniger wohlgefühlt, der Service war deutlich schlechter und es war uns zu sehr auf Luxuslodge gemacht, ohne dass das von Gondwana suggerierte aus unserer Sicht erfüllt wurde (bis auf den Bungalow selbst). Natürlich hatten wir aber trotzdem eine gute Zeit und hatten auch schöne tierische Begegnungen, wie man sicherlich auch an unseren Fotos erkennen kann. Und das Angebot vom Manager für eine Bootsfahrt zu Zweit war wirklich großzügig :-)

 

 

21.6. – Zur Namushasha River Lodge

Morgens verabschiedeten wir uns von den Äffchen, die wieder polternd über das Dach der Unterkunft gesprungen waren und wir beschäftigten uns noch eine Weile mit den Schwalben, die zahlreich in den umliegenden Büschen saßen, sich aufwärmten und Gefiederpflege betrieben, dann ging es auf zu unserem nächstes Ziel, der Gondwana Namushasha River Lodge, die nur 160 km entfernt lag. Die Anlage beeindruckte durch ihre Größe und die Lage mit Blick auf den Kwando, wobei sie von zahlreichen Reisegruppen frequentiert wurde.


Wir entschieden uns für den Sunset Boat Drive am gleichen Abend und planten für den Folgetag einen Nachmittags-Gamedrive. Wir relaxten den Mittag und Nachmittag auf den gemütlichen Couches und lasen.

 

Der Sundowner Drive führte uns auf einem gut gefüllten Boot hinaus, wobei sich glücklicherweise ein Platz in der zweiten Reihe freihalten ließ, so dass Tom und ich eine gute Sicht hatten. Die Fahrt verlief gemächlich; vieles hatten wir auf vorherigen Touren schon ausgiebiger und besser fotografieren können. Ein Highlight war jedoch eine Gruppe Flusspferde, die uns erstaunlich nahe kamen, ohne die geringsten Drohgebärden zu zeigen. Der Guide ließ uns ganz langsam ohne laufenden Motor herantreiben. So hörten wir nur leises Plätschern und Prusten, wenn die Tiere wieder ab- und auftauchten. Gemächlich fuhren wir nach Sonnenuntergang zurück zur Lodge.

 

 

 

Während des Abendessens kamen die Angestellten zum Teil im Baströckchen und sangen und tanzten. Bei uns löste das deutliches Unbehagen aus, während die meisten anderen Gäste begeistert schienen. Hoffentlich hatten die Angestellten auch ein bisschen Spaß dabei und es war nicht nur eine Pflichterfüllung, dachten wir uns, bevor wir müde in unser Bett fielen.

 

 

22.6. - Auf der Suche nach Ruhe und Wildnis

 

Kaum hatten wir Tanz und Gesang vom Abend halbwegs verdaut, ging es beim Frühstück schon wieder los - diesmal anlässlich des Geburtstages eine Gastes. Nicht schon wieder! Wir wollten doch nur in Ruhe unseren Kaffee trinken. Ehrlich gesagt ging uns die Menge an Menschen um uns herum langsam auf den Nerv.

 

Ich suchte Ruhe auf einem Pfad unterhalb der Lodge, den ansonsten jedenfalls heute keiner sonst nutzte. Es war idyllisch - viele große Pflanzen - unterschiedlichstes Grün und immer mal wieder Blicke auf den Fluss. Tom hatte es sich auf einer der Couchen in der Lodge gemütlich gemacht. Nachmittags hatte ich den Gamedrive zum Horseshoe, einer hufeisenförmigen Wasserfläche bekannt für ihre Elefantenherden, gebucht - Tom hatte nicht so richtig Lust und blieb in der Lodge. Erst fuhren wir eine kleine Weile mit dem Boot, bis wir zu unserem Auto kamen. Ich saß hinten - vor mir ein Pärchen mit beinahe noch mehr Fotoequipment als wir mitgebracht hatten. Beide waren voll im Einsatz und bei jedem Tier wurde wie wild fotografiert. Es war echt goldig anzusehen, wie leidenschaftlich (und auch ein wenig hektisch) beide dabei waren. Ich fotografierte nur noch, wenn das Motiv und die Lichtsituation auch etwas hergaben. Das ist das Gute, wenn man schon öfters in Afrika war. Man muss nicht mehr alles ablichten und kann auch einfach mal nur schauen und genießen.

 

So sahen wir während der Fahrt in der Kwando Core Area einige Elefanten, Büffel und sogar noch Rappenantilopen und einigen Lechwes. Die Landschaft am Horseshoe war superschön und wir genossen alle die Ausblicke auf das Wasser, während Elefantenherden in der weiteren Umgebung ihren Durst stillten.

 

 

 

Später versuchten wir aufgrund frischer Spuren, einem Löwen zu folgen, fanden ihn aber nicht. Der Rückweg erfolgte dann per Boot im Dunkeln. Es war ein schöner Game-Drive, allerdings mochte ich die ruhigeren Bootsfahrten mittlerweile einfach ein bisschen lieber als das Gehoppel im Auto. Während ich unterwegs war, hatte Tom den Pfad unterhalb der Lodge für sich entdeckt und ihm gelangen dort sehr schöne Aufnahmen der Meerkatzen.

 

 

 

23.6. - Ein Missgeschick ohne Folgen

 

Der Morgen begann mit einem Frühstück in aller Frühe, denn wir wollten gemeinsam den Pfad entlang der anderen Seite des Flusses erkunden, der sich ideal zum Fotografieren anbot. Kurz nachdem wir die Lodge hinter uns gelassen hatten und nach links zu den Campsites abbogen, führte uns der Weg steil bergab. Plötzlich gab der sandige Boden unter meinen Füßen nach und ich verlor den Halt. Mein rechtes Bein verkantete sich und wurde verdreht – begleitet von einem lauten Knacken, das mich sofort Böses erahnen ließ. Ein stechender Schmerz durchzuckte mein Bein. Tom eilte zu mir, während ich zunächst liegen blieb und versuchte, das Bein zu strecken, ohne genau sagen zu können, wo es am meisten schmerzte.

Gut wenn der Schatz ein ehemaliger Rettungssannitäter ist, so konnte Tom erst einmal einen Knochenbruch ausschließen und er half mir in eine halbwegs angenehme Lage in der ich mich ausruhen konnte, dann verarztete er meine total verstaubte Kamera, während ich nach und nach meine Knochen und Gelenke testete – Glück im Unglück gehabt, ich konnte alles frei bewegen, auch wenn die Schmerzen auf eine ordentliche Zerrung hindeuteten.

Zurück im Zimmer legten wir mein Bein hoch, und obwohl es von innen schmerzte, schwoll nichts an oder verfärbte sich. Puh! Das war nochmal gutgegangen.

So packten wir bald darauf unseren Kram und machten uns auf den Weg zur Ndhovu Lodge durch den Bwabwata Nationalpark. Bei unserer Ankunft schmerzte mein Bein wieder stark beim Auftreten. Ralph, unser Gastgeber, wollte uns sogleich Löwen durch das am Geländer befestigte Spektiv zeigen, doch meine Gedanken kreisten nur darum, das Bein schnellstmöglich hochlegen zu können. Deshalb ließen wir uns gleich in unsere Unterkunft führen. Die River Suite, direkt auf dem Fluss gelegen ähnlich wie ein Hausboot nur mit Zeltstoff versehen, war ein Traum – geräumig und mit einem wunderbaren Blick sowohl auf eine kleine Schilfinsel als auch auf die Buffalo Core Area. Direkt vor uns hielt sich üblicherweise eine Nilpferdgruppe auf, die sich aktuell jedoch an Land sonnten. Es war absolut herrlich, auf der gemütlichen Terrasse zu sitzen und auf den Fluss zu schauen und das direkt auf Flusshöhe, so war mein Bein dann schnell vergessen.

 

 

 

Mittags bekamen wir einige leckere Sandwiches und einen frischen Salat mit Joghurtdressing. Der Nachmittag verging mit Lesen und auf den Fluss-schauen. Denn auf der anderen Seite konnten wir immer wieder Löwen beobachten, die am Ufer entlangzogen. Das Abendessen war auch sehr lecker. Ralph hatte uns netterweise einen Tisch abseits gedeckt. Irgendwie hatten wir nach Namushasha gerade kein Bedürfnis nach Gesprächen mit anderen Leuten und wir verschwanden bald müde im Bett.

 

 

24.6. - Eine schlaflose Nacht

 

Mit Schlafen war allerdings nicht viel, denn die Nacht war geprägt von einer endlos erscheinenden Geräuschkulisse: Bellende Hunde, durchdringendes ununterbrochenes lautes Trommeln wohl aus dem Nachbardorf, das Brüllen von Nilpferden, Elefantentrompeten und Löwengebrüll. Selbst meine Ohrenstöpsel konnten den Lärm kaum dämmen. Das Brüllen der Nilpferde war sogar so laut, dass unser Zimmer inklusive Bett wackelte und ich ein paar Mal wirklich dachte, dass mindestens ein besonders lautes Exemplar mittlerweile auf der Terrasse stehen müsste. Was allerdings nicht der Fall war, denn ich ging sicherheitshalber nachschauen. Es ist unglaublich, wie laut Nilpferde sein und wie deren markante Rufe durch Mark und Bein dringen können. Um 4 Uhr morgens hörte endlich das Trommeln auf und es war uns noch ein paar Stunden Schlaf vergönnt. Allerdings nur bis zur Morgendämmerung, denn dann begannen die Vögel zu singen und dies auch wieder in einer Lautstärke, die für gesunden Schlaf nicht förderlich ist. Völlig vorbei war es, als ein Giant Kingfisher sich mit lauten Rufen auf unserer Terrasse nieder ließ und das Weibchen (oder Männchen?) laut rufend dazu kam. Jetzt haben wir sogar 2 Giant Kingfisher auf unserer Terrasse sitzen, nur die Kameras lagen weit weg, so dass nur ein Handy-Beweisfoto gemacht werden konnte. Jetzt waren wir auch wach und standen auf. Vor dem Frühstück beäugten und fotografierten wir noch ausgiebig die Flusspferde direkt vor unserer Suite, während diese uns auch neugierig beäugten, aber keine direkt Scheu oder Aggression zeigten. Das war wirklich einmalig. Auf der Terrasse sitzen und Hippos so nah beobachten zu können. Grandios!

 

 

 

Das Frühstück war köstlich, und der Tag verlief entspannt mit Afrikas Natur als Fernsehprogramm, Lesen und Faulenzen. Mein Bein verbesserte sich spürbar, und eine ernsthafte Verletzung schien abgewendet. Allerdings hatte ich mir eine leichte Erkältung eingefangen – kein Wunder bei den wechselnden Temperaturen.
Wir hörten, dass zwei Eulen auf dem Gelände sein sollen und begaben uns auf die Suche in den umliegenden Bäumen, wobei erst der Hinweis eines Guides, auf den Lieblingsbaum zum Ziel führte.

 

 

 

Unser Tag verging gemütlich während wir in aller Ruhe "unsere" Nilpferd-Gruppe beobachten, vor allem das Spielen einer Mutter mit ihrem Jungtier war sehr putzig anzusehen. Wir genossen die Ruhe und den Blick auf und über den Fluss. Der Sundowner und das wiederum sehr leckere Abendessen rundeten einen weiteren unvergesslichen Tag im Caprivi ab.

 


25.6. – Abschied vom Caprivi

Nach einer wesentlich ruhigeren Nacht, die uns vermuten ließ, dass nicht nur wir, sondern auch die Nilpferde durch das gestrige nächtliche Getrommel gestört gewesen waren, genossen wir ein entspanntes Frühstück. Tom hatte Glück, denn der Giant Kingfisher setze sich direkt in den Baum neben uns etwas oberhalb auf einen Ast. Er konnte ein schönes Foto von diesem tollen Tier machen. Dann schoss der Kingfisher mit seiner beachtlichen Größe wie ein Pfeil in den Fluss und entfernte sich wieder von uns.

 

 

 

Unsere heutige Reise führte uns weiter zur Hakusembe Lodge, die eher als Zwischenstopp auf unserer Route diente. Die Lodge war groß und unser Zimmer etwas dunkel. Die Dekoration mit halben Hippo- und Elefantenfiguren entlockte uns ein Schmunzeln, traf jedoch nicht wirklich unseren Geschmack.

Die Lodge war durch ihre Größe und die vielen Menschen überhaupt nicht unser Fall. Das Essen war zwar okay, doch abgesehen vom Pool gab es nicht viel, was man hier machen konnte. Vögel ließen sich kaum blicken, während auf der angolanischen Seite des Flusses eine Party zu toben schien. Doch mit einem Vogel hatte ich richtig Glück - ich sah einen Amethystglanzstar - eine Erstsichtung für mich und dann konnte ich auch noch ein ganz passables Foto machen.

 

 

 

26.6. – Kälteeinbruch und die Rückkehr in hügeligere Regionen

Ein Kälteeinbruch in Namibia ließ die Temperaturen spürbar sinken. Eigentlich hatten wir heute Abend noch einmal Campen geplant. Die Vorstellung, bei Minusgraden am Waterberg zu campen, erschien uns allerdings wenig verlockend, so dass wir uns nach einer Lodge-Alternative umsahen. Wir fanden es in der Frans Indongo-Lodge, die glücklicherweise noch etwas frei hatte.

Nach und nach kamen wir nun wieder in hügeligere Regionen und sahen in der Ferne die ersten Berge. Erst jetzt nach unserer Zeit im flachen Caprivi wurde uns bewusst, wie sehr wir diese Landschaften mögen. Die Flusslandschaften waren zwar einzigartig und vielfältig, doch die Berge boten eine willkommene Abwechslung.

In der Frans Indongo Lodge angekommen, konnten wir endlich mal wieder aktiv sein. Eine kleine Wanderung führte uns auf einen nahegelegenen Hügel mit einem atemberaubenden Weitblick, vorbei an den Campsites und wieder zurück. Die rund 7 Kilometer und 100 Höhenmeter waren mehr als nur ein "Beine vertreten" – sie taten unserer Seele und unseren faul gewordenden und mit viel leckerem Essen versorgten Körpern richtig gut.

Den Nachmittag verbrachten wir am Wasserloch, wo wir Impalas, Wasser- und Blessböcke beobachteten. Das Abendessen war mal wieder ein kulinarisches Highlight und rundete den Tag perfekt ab.

 

 

27.6. – Frostiger Abschied und ein letzter genussvoller Abend

Die Kälte hatte sich über Nacht festgesetzt und ließ uns morgens noch etwas in der warmen Zuflucht unserer Zimmer verweilen. Draußen war alles von einer dünnen Eisschicht überzogen, die Frühstückshalle noch nicht erwärmt, was mich dazu veranlasste, zusätzlich zur Fleecejacke meine dicke Winterjacke zu holen. Die Tiere schienen sich ebenfalls zurückgezogen zu haben, und die Holzstege waren rutschig vom Eis. Das riesige Omelett und der heiße Kaffee brachten etwas Wärme, doch wir entschieden, nach dem Frühstück noch eine Weile im Zimmer zu bleiben, da auch Windhoek mit maximal 12 Grad und Wind nicht gerade einladend klang.

Unsere Fahrt führte uns zur Immanuel Wilderness Lodge, wo uns das Geräusch des Verkehrs schon eine Ahnung von der bevorstehenden Rückkehr nach Deutschland gab. Um unseren Abschied zu zelebrieren, gönnten wir uns einen Sekt und ließen uns abends noch einmal ein exzellentes Menü schmecken. Rückblickend hätten wir unseren letzten Tag lieber in der Frans Indongo Lodge geplant, um die Zeit besser nutzen und noch eine Nacht im Caprivi verbringen zu können. Die Fahrt direkt von Indongo nach Windhoek zum Flughafen hätte den Tag sinnvoller gefüllt.

Zum Schlafen erhielten wir noch zusätzliche Decken und Wärmflaschen, um der Kälte zu trotzen.

 


28.6. – Ein stiller Morgen und der Heimweg

Mit den Minusgraden draußen und bewaffnet mit Fleece und Jacke, begaben wir uns zum letzten Frühstück unserer Reise. Der heiße Kaffee wärmte erneut von innen, während wir die einzigen Gäste waren – lediglich die neugierige Katze schaute vorbei, in der Hoffnung auf ein Geschenk vom Frühstückstisch. Die Zeit bis zu unserer Abfahrt zu Bushlore um 14:30 Uhr galt es nun zu überbrücken.

Eine kleine Überraschung erwartete uns, als wir unseren Camper aufräumten: Der eine Gaskocher samt Gasflasche war verschwunden. Ob entwendet oder vergessen, blieb ungeklärt. Wir konnten uns jedenfalls nicht erklären, wo das Teil abgeblieben war. Aber es war, wie es war. Ohne weitere Zwischenfälle erreichten wir Bushlore, gaben problemlos unseren treuen Camper zurück und traten die Heimreise per Flugzeug an.

 

Wieder einmal ging eine wundervolle Reise zu Ende, die uns unzählige Erinnerungen und tolle Momente beschert hatte und von der wir noch lange zehren würden.

 

LG

Heike

 

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