Nachdem ihr im dritten Teil unseres Reiseberichts mit uns zusammen in Richtung Nordosten vor der Hitze geflohen seid und wir zum Abschluss ein tolles Erlebnis mit Cheetahs in Onguma hatten, geht es jetzt durch den Etosha und schließlich zur Vingerklip, von wo aus unsere Reise dann dem Ende entgegengeht.
Kommt mit und lasst euch ein letztes Mal von uns in dieses wunderschöne Land entführen!
12.4. - Auf zum Etosha
Es war frisch in der Nacht und wir brauchten unsere Fleecejacken am Morgen. Weniger kalt waren leider die Dinge in unserer Kühlbox, welche wieder die Segel gestrichen hatte. Nach einiger
Recherche zeigte sich, was letztlich eigentlich das Problem war.
Die Batterie wurde nur geladen, wenn das Auto an Landstrom angeschlossen war, aber leider weder über die Solaranlage noch über die Lichtmaschine während der Fahrt, so konnte das natürlich nix werden und auch die neue Batterie würde diese Behandlung nicht lange mitmachen. Naja, wir würden dann jetzt eben im Etosha darauf achten, dass wir eine Steckdose an der Campsite haben und ab der Vingerklip wären wir dann sowieso verpflegt.
Wir saßen beim Frühstück, da kratzte Heike sich am Kopf und hatte eine Zecke in der Hand. Mist - sie hatte schon am Waterberg nach dem Anderson trail eine auf dem Hut gehabt und hatte sich
irgendwann schon mal etwas vom Kopf gekratzt, was sie dann in ihren Haaren nicht mehr fand. Das war die bestimmt. Zum Glück hatte Sie sie jetzt komplett raus bekommen!
Nach dem Frühstück fuhren wir zum Etosha ins Gate und besuchten das Wasserloch Klein Namutoni. Wir hielten und auf einmal sah Heike in der Entfernung im Schatten ein Ohr wackeln. Bzw. waren wir
nicht sicher was es war, aber das Zoom der Kamera offenbarte es. Da lag ein Gepard im Schatten unter dem Busch!
Cool und diesmal selbst gesehen. Das war uns bis dato noch nicht gelungen. Der Gepard stand auf und ging zu einem zweiten Geparden, der ein Stückchen entfernt unter dem Busch lag. Den hatten wir gar nicht gesehen. Toll!
Wir fotografierten aus der Ferne, fanden noch einen besseren Platz, aber die zwei Tiere machten es sich richtig gemütlich und sahen nicht so aus als wollten sie sich groß bewegen außer sich ab und zu zu strecken. Wir beschlossen, erstmal nach Namutoni in den shop zu fahren und dann wieder zu kommen. Vielleicht würde sich bis dahin etwas tun.
Gesagt, getan. Der Shop in Klein Natumoni war extrem abgespeckt, es gab gerade noch Nudeln und ein paar Konserven und Wasser. Die Nudeln wurden sicherheitshalber gekauft und dann wieder zurück zum Wasserloch. Nachdem wir die beiden Geparden in gleicher Position liegend vorfanden, warteten wir noch ein bisschen, fuhren dann aber weiter zum nächsten Wasserloch. In Goas konnten wir zahlreiche Gabelracken und auch einige Purple Roller fotografieren. Sehr schön.
In Halali angekommen, bezahlten wir und suchten uns eine feie Campsite aus, was nicht schwer war, denn es schienen nur 5 Camper da zu sein. Es war generell bestürzend, wie wenig los war, kaum ein
Wagen auf dem Parkplatz. So leer waren der Etosha und die Camps kaum vorstellbar. Hier steppte normalerweise der Bär.
Wir machten uns auf ans Wasserloch und beobachteten eine Gruppe Impalas. Eine Frau kam dazu, mit der wir ein sehr nettes Gespräch hatten. Die Hörnchen, die hier rumflitzten, schnappten sich meine
Apfelreste und knabberten diese nochmal ab. sehr süß die Kleinen.
Es kam ein weitere Ehepaar aus Südafrika, mit denen wir einen netten Plausch hielten und die über die Pünktlichkeit der Deutschen bei ihrer Deutschlandreise total begeistert waren.
Wir wollten noch einen Game Drive am Nachmittag machen und mussten jetzt los. Wir fuhren in schönem Licht zu den nächstgelegenen Wasserlöchern, sahen nichts Besonderes außer vielen Vögeln und
Riesentrappen im schönem Licht, fuhren zurück und gingen ins Restaurant. Dort aßen wir und zwischendurch hörten wir gruselige Geräusche und wir sahen einen großen Vogel durch das Restaurant
huschen. Die gruseligen Geräusche, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnten, blieben bestehen und nach einiger Recherche in der Vogel App, landeten wir bei der Western Barn Owl.
Tom suchte mit seiner Stirnlampe die Bäume ab und fand eine Eule dort sitzend. Die andere flog umher. Auch die Eule auf dem Baum wollte uns jetzt näher betrachten und flog Kreise über uns,
während sie uns genau in Augenschein nahm - es war gigantisch, diese Tiere einmal richtig gut sehen zu können, ein tolles Erlebnis!
Eine Bedienung kam und Tom fragte sie, ob sie die Eulen , die die gruseligen Geräusche machen, auch mal gesehen hätte. Hatte sie nicht, wollte sie aber unbedingt und so konnten wir ihr ein
unvergessliches Erlebnis verschaffen. Sie schaute sich die Tiere fasziniert an, von denen sie bislang nur allabendlich die Laute gehört hatte.
Weitere Eulen wie die Spottet Pearl Owl riefen ebenfalls durch die Dunkelheit und auch diese Eule fand sich in einem nahe gelegenen Baum. Wir machten an der Campsite noch ein Lagerfeuer und
genossen mit den Rufen der Eulen, die ab und zu im Tiefflug über die Campsite flogen die afrikanische Nacht, bevor wir zufrieden in unser Bettchen fielen.
13.4.
Wir standen früh auf, um direkt bei Öffnung des Gates losfahren zu können. Es war schönes Licht, aber wir sahen nicht wirklich viele Tiere. Hauptsächlich Raubvögel saßen an der Straße und ließen
sich ganz schön ablichten. Am Goas Wasserloch konnten wir dann die Attacken von diversen kleineren Vögeln auf einen Adler beobachten, Dieser saß etwas missmutig auf dem Ast, duckte sich bei
jedert Attacke und sperrte den Schnabel auf - schön anzusehen!
Anschließend ging es zurück nach Halali zu einem Frühstück am Camper und dann zum Wasserloch. Dort waren wir den ganzen Tag bis ca. 15 Uhr, beobachteten Impalas und Zebras, Tokos und einige Falken oder Habichte. Ein Vogel flog unter das Dach nur 2 Meter von Heike entfernt und schnappte sich eine große Schrecke.
Es war entspannt und gemütlich!
Ab 15 Uhr ging es dann auf zum Nachmittagsdrive und wir sahen die üblichen Antilopen, Gnus und Giraffen. Auf einmal erblickten wir ein Nashorn in weiterer Entfernung im Gras und am Abzweig zum Wasserloch nach Homob, fanden wir eine Zebramangustengruppe.
Nach kurzer Zeit sahen wir, dass sie mehrere Jungtiere hatten, eines davon noch sehr klein. Total süß die Tiere. Wir hatten viel Spaß, die Gruppe zu fotografieren, bis sie nach und nach weitergezogen waren und wir sie nicht mehr sehen konnten.
Auf der Rückfahrt sagte Heike: Ist das ein großer Stein oder ein Rhino?
Nach dem Blick in die Kamera stellte es sich als Rhino heraus. Aber viel zu weit weg zum Fotografieren, trotzdem schön! So fuhren wir weiter, lichteten noch etliche Vögel im schönen Licht ab und sahen einen Adler direkt an der Straße sitzen. Dieser ließ sich nicht stören und posierte wunderschön auf seinem Ansitz. Das war ein toller Abschluss des Drives.
Abends wollten wir wieder im Restaurant essen. Der Kellner gab uns die Karte und wir bestellten.
Kopfschütteln - No, that is out.
Ok, und das?
Kopfschütteln - This also.
Was von der Karte war denn noch verfügbar, fragten wir.
Kritischer Blick in die Karte - Greek salad and chips.
Ok, wir brauchten was zu essen! Tom entschied sich für eine große Portion Pommes und ich wollte fragen, ob nicht doch wenigstens das tomato and cheese sandwich da wäre.
Endlich ein Nicken - Yes, that's available.
Puh! Ok, also bestellten wir Pommes, Toast und Griechischen Salat :-)
Wir genossen unser fast food dinner, lauschten wieder der Western Barn Owl und schlossen den Abend schließlich mit einem Lagefeuer und einem Weinchen an der Campsite ab.
14.4. - Auf zur Vingerklip Lodge
Heute sollte es raus aus dem Etosha gehen und zur Vingerklip Lodge. Wir fuhren wir direkt bei Gateöffnung raus und sahen erstmal gar nichts. Am Wasserloch Rietfontein sahen wir dann immerhin
schon aus der Entfernung eine Herde Gnus.
Dort angekommen, zog aber erstmal ein Adler unsere Blicke auf sich, denn dieser schaute sich jedes Totholzstück in der Umgebung genauestens an überprüfte jede Ritze, offenbar um Beute aufzuspüren!
Dabei vollführte er mehr oder weniger elegante akrobatische Übungen und drohte einige Male auch vom Ast zu fallen. Sehr schön anzusehen.
In Okaukjejo aßen wir noch zum Frühstück, bezahlten die Parkgebühr und dann verließen wir nach ein paar Giraffensichtungen den Etosha Nationalpark. Trotzdem wir deutlich weniger gesehen hatten als normalerweise, waren wir zufrieden und hatten einige Highlightsichtungen im Gepäck. Diesmal eben von kleineren Tieren und nicht von Löwen oder Elefanten.
Langsam wurde die Landschaft terassenartig und anders als das, was wir bisher kannten. Es war immernoch teilweise grün und gar nicht so trocken, wie ich es mir vorgestellt hatte. Wir kamen zur Vingerklip Lodge und wurden sehr herzlich mit einem Drink willkommen geheißen. Die Lodge war toll angelegt, überall schöne Pflanzen, Sukkulenten und Kakteen, hübsch aussehende Minigekkos auf den Wänden. Der Hauptraum bzw. die Bar war offen angelegt und man hatte einen wundervollen Blick auf die Umgebung. Es gefiel uns sehr gut hier.
Wir bekamen den Zimmerschlüssel und kamen gefühlt in puren Luxus. Eben noch in Halali, wo die Toiletten meiste keinen Sitz und keine Abdeckung mehr hatten und kaum spülten (Heike hatte in 3 verschiedenen Sanitärhäuschen endlich eine Toilette gefunden, die nicht nur in einem Wirbel alles im Kreis herum drehte sondern auch runterspülte, dafür war da dann kein Toilettenpapier) oder die Türen so verzogen waren, dass sie nicht schlossen, jetzt zu einem sehr hübschen Raum mit schöner Terrasse und Blick auf die umliegenden Berge und einem toll aussehenden Bad mit separater Dusche. Wir waren begeistert. Nur Tom merkte einen komischen Geruch in der Luft und fing an zu niesen. Wir nahmen zunächst noch Getränke im Hauptgebäude ein und genossen den Blick in die Landschaft.
Auf unserer Terrasse gab es einiges zu entdecken. Eidechsen waren unterwegs und Nektarvögel kamen immer wieder, um von den Blüten zu naschen und So verging die Zeit bis zur goldenen Stunde recht
kurzweilig.
Zum Sonnenuntergang gingen wir hoch zum Eagles Nest, in dem aber heute kein Essen angeboten wurde, weil zu wenig Leute anwesend waren. Es war ein netter Sonnenuntergang mit einem schönen Ausblick
in die Ebene.
Jetzt ging es zum Dinner runter in die Lodge. Ein etwas übertrieben wirkender Kellner teilte uns mit, was die Karte für uns bereithielt. Das Essen war ok, das Gemüse leider ziemlich verkocht (warum gibt es in Namibia im April Rosenkohl?) und wir hatten angesichts der tollen Lodge irgendwie ein bisschen mehr erwartet.
Als er uns fragte, wann wir morgen Frühstück haben wollten, sagten wir, so gegen 7 Uhr, was bei ihm ein entsetztes Aufreißen der Augen verursachte.
7 Uhr? fragte er. Genau 7 Uhr?
Nein, so gegen 7 Uhr.
Wir erklärten, dass wir danach wandern gehen wollten. Er meinte, wir könnten die Wanderung ja vor dem Frühstück machen und dann später zum Frühstück kommen. Es schien uns, dass diverse Leute wohl nicht besonders begeistert sein würden, wenn wir um 7 Uhr zum Frühstück erscheinen, obwohl ab 7 Uhr Frühstück angeboten wird. Am Schluss sagten wir dann, dass wir um 7:30 Uhr kommen würden, was scheinbar ein klein wenig Erleichterung bei ihm auslöste.
15.4.
Kurz vor Sonnenaufgang ging es auf die Terrasse und wir fotografierten dort den Berg, der kurz beleuchtet wurde. Dann entdeckte Tom eine Felsenratte auf unserer Terasse, mit ihren Jungen, total
putzig. Die Jungen durften ab und zu an der Milchbar tanken und waren danach sichtlich wohlig müde. Sehr interessant fanden wir, dass das Muttertier die Zitzen an den Seiten hatte und nicht am
Bauch. Es war herrlich, die Tiere zu beobachten und das Frühstück ließ noch etwas auf sich warten.
Tom hatte leider extreme allergische Reaktionen - wir nahmen an auf das Strohdach, das auch etwas komisch roch, und er hatte sehr schlecht Luft bekommen und die Augen juckten wie verrückt. Zum
Glück wurde es draußen und mit Antihistaminikum wieder etwas besser. Allerdings ging das Heuschnupfengefühl, das er hier in Namibia viel schlimmer hatte, als jemals in Deutschland, bis zum Ende
der Reise nicht mehr weg trotz der stetigen Einnahme des Medikaments.
Zum Frühstück gab es ein sehr leckeres Omelett und danach machten wir uns auf, um den längeren trail zur Vingerklip zu laufen. Es war noch nicht so warm und wir liefen im Schatten, das tat gut,
denn es wehte kein Wind. Der Trail machte Spaß, wir konnten endlich mal sehen, wohin wir laufen, da das Gras nicht so dicht war. Tom meinte, das sind aber große Termitenhügel dort drüben. Dann
realisierten wir, dass es Giraffen waren. Wie schön!
Wir beobachteten die Tiere, die uns trotz der Distanz wahrgenommen hatten und immer in unsere Richtung blickten. Dann liefen sie aber schön in Reih und Glied in der Ferne weiter und wir freuten uns über die unerwartete Begegnung mit den großen schönen Tiere in dieser herrlichen Landschaft.
Wir liefen gemütlich den Trail bis zur Vingerklip, versuchten hier schon zu überlegen, wo wir uns zum Sonnenuntergang postieren wollten und freuten uns über die immer zahlreicher werdenden Wölkchen, die vielleicht einen schönen roten Sonnenuntergang ermöglichen könnten.
Verschwitzt, denn mittlerweile war es sehr heiß geworden, ging es zurück und bei uns auf die Terrasse. Den Nachmittag verbrachten wir damit, die Nektarvögel zu beobachten und zu fotografieren. Es gab ein Männchen, das aggressiv über sei Revier wachte und alle anderen Nektarvögel inklusive der meisten Weibchen umgehend verjagte, sobald es diese wahrnahm.
Um seinen Revieranspruch permanent zu vermelden, trällerte es ständig auf den naheliegenden Bäumen sein Lied. In seltenen Fällen schaffte es ein anderes Männchen mit weißen Bauch, kurz an den Blüten zu nuckeln, bevor es ganz schnell von dem Kontrollfreak verjagt wurde. Und genau auf das hübsche andere Männchen hatte es Tom abgesehen. Und wie das so ist, war das Männchen mit dem weißen Bauch 3x an den schönsten freistehenden Blüten zugange, nämlich 1. als Tom im Bad war, 2. als er irgendwas drinnen geräumt hatte und 3. als er gerade seine Kamera nicht im Zugriff hatte uUnd das ungefähr in einem Zeitraum von 5 Stunden, die er auf der Terrasse verbrachte.
Manchmal geht mir die Naturfotografie ganz schön auf den Sack, war dann der leicht knurrige Kommentar 😜
Langsam wurde es Zeit, zur Vingerklip zu fahren. Wir sparten uns diesmal die Lauferei, weil wir auch noch zum Dinner wollten, das diesmal wegen eines Pärchens, dass die Honeymoonsuite oben auf
dem Berg gebucht hatte, im Eagles Nest stattfinden sollte.
Leider hatte sich schon abgezeichnet, dass sich die Wolkendecke immer weiter zuziehen würde und es kam so wie wir befürchtet hatten. Zu viele Wolken sind dann auch nichts, dann kommt kein großartiges Leuchten zustande und so war es diesmal. Nur in der Ferne sahen wir es etwas rosa-lila. Zudem hatten wir auch keinen richtig tollen Platz für unser Sonnenuntergangsfoto gefunden, da wir wegen des wenigen Leuchtens ziemlich beschränkt waren. Aber nett war es trotzdem. Wir warteten noch ein wenig, falls sich doch noch etwas ergeben sollte und begaben uns dann zurück zur Lodge.
Wir fuhren zurück und uns war klar, dass wir unsere Dinnerzeit mit 19:30 Uhr nicht ganz halten konnten, weil wir schließlich auch noch hoch zum Eagles Nest mussten. Schnell umgezogen, Fotoequipment ins Zimmer, dann den Weg und die Treppe hoch und wir waren wieder durchgeschwitzt. Oben wurde uns dann erklärt, dass es Buffet gäbe. Wir sahen, dass beinahe alle anderen schon gegessen hatten und noch ein paar lauwarme Reste übrig waren. Naja.
Als Heike fragte, ob sie bitte ihren aufbewahrten Wein vom Vorabend weitertrinken konnte, sagte der Kellner, dass dieser leider unten geblieben sei. Genau damit hatten wir am Vorabend schon fast
gerechnet, somit hatte sich das Thema dann auch erledigt. Schade.
Für uns hat sich das Eagles Nest nicht gelohnt und wir hätten uns das sparen können. Ein Salat oder ein Sandwich unten in der Lodge wären uns lieber gewesen als die lauwarmen und verkochten Reste.
Aber egal, die Lodge selber und die Umgebung waren ein Träumchen und allein deshalb hatte es sich absolut gelohnt, hier zu sein und in Zeiten von Corona und Mangel an Touristen waren wir auch bereit mal beide Augen zuzudrücken!
16.4. - So langsam geht es auf den Rückweg
Morgens wurden auf der Terasse nochmal die hübschen Nektarvöglein fotografiert, dann gab es Frühstück und wir machten uns auf den Weg zur Immanuel Wilderness Lodge. Wir fuhren diesmal eine
D-Route bis zur B1 und genossen rechts und links die schöne Landschaft. Der Weg war unspektakulär und später auch komplett geteert und wir erreichten die Lodge am frühen Nachmittag. Dort relaxten
wir, bereiteten das Einreiseformular für Deutschland vor, die Unterlagen für den Testtermin bei Pathcare, schauten uns den Weg dorthin an und riefen Jan an, um mit ihm die Autoübergabe zu klären.
Wir machten aus, um 10 Uhr am Avis Safari Rental Depot zu sein.
Das Dinner bei Immanuel war wieder vorzüglich und wir gingen recht früh zu Bett.
17.4. - Organisatorischer Blödsinn, Warterei und ein verlorenes Portemonnaie
Morgens ging es um 8:30 Ihr Richtung Pathcare, bei denen wir vor ca. 4 Wochen einen Termin ausgemacht hatten. Wir stellten uns in die Schlange, in der es einfach nicht vorwärts ging und alles
wirkte sehr langsam und kompliziert.
Dann sahen wir andere Leute, die an irgendwelche anderen Stellen gingen, wo einzelne Mitarbeiter von Pathcare an Tischen saßen und dort wurden auf einmal schnell die Tests durchgeführt. Standen wir an der falschen Stelle an?
Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass wir das ebenso machen konnten, weil wir ja einen Termin hatten.
Ah ja, irgendein Hinweisschild oder ein Einweiser wäre ganz nett gewesen 😉
Jetzt klappte aber alles ruckzuck und wir waren schnell getestet und konnten wieder zur Lodge. Von der Inhaberin bei immanuel hatten wir den Tip bekommen, bei Pathcare telefonisch nachzuhaken, falls wir bis abends kein Ergebnis bekommen würden. Aber vielleicht würde es ja auch einfach so klappen? Wir fuhren zum Avis Safari Rental Depot und waren überpünktlich um 9:57 Uhr dort.
Kein Jan da, Tor zu. Na gut, dann eben warten.
Wir warteten bis 10:30 Uhr, nichts tut sich.
Wir riefen Jan an.
Ach ja, ich frage, ob Kevin schnell kommen kann, kommt die Antwort.
WTF? Wir hatten doch gestern 10 Uhr ausgemacht? Wenn Kevin sich jetzt auf den Weg machte, würde es noch ein gutes Weilchen dauern und warum war er denn noch nicht längst unterwegs, wenn Jan nicht konnte?
Leicht angesäuert warteten wir und letztlich kam Kevin dann irgendwann mit einem Taxi an. Wir erfuhren, dass Jan am Vorabend einen Autounfall gehabt hatte - unter Umständen auf die wir jetzt mal nicht näher eingehen - was mit einem gebrochenen Knöchel endete.
Wir hatten erneut den Eindruck, dass Kevin Jans Planlosigkeit ausbügeln musste, aber das tat er wie schon bei Sesriem ohne Murren, da kann Jan wirklich froh sein, dass er Kevin hat!
Auf dem Rückweg fuhren wir noch zur Tankstelle wo Kevin dann auch noch bemerkte, dass er sein Portemonnaie im Taxi liegen gelassen hatte, oh Mann! Der arme Kerl, was für ein Scheißtag, das tat uns wirklich leid!
Wir fuhren noch zur River Crossing Lodge, wünschten Kevin, dass ein ehrlicher Finder sein Portemonnaie zurückgeben würde und wünschten ihm alles Gute. Gegen 13:30 Uhr kamen beide Testergebnisse: negativ. Na also.
Der Flug war auch schon angekündigt, jetzt mussten wir nur noch die Fahrt zum Flughafen arrangieren und jemanden von den Angestellten bitten, die Testergebnisse und das Einreiseformular
auszudrucken.
Das taten wir auch und so hatten wir am Ende alle Dokumente in Papierform bei uns und das Airport-Shuttle war für 6:15 Uhr gebucht. Am frühen Abend genehmigten wir uns noch einen Sekt auf den
Abschluss eines wunderschönen Urlaubs und aßen sehr lecker zu Abend.
18.4. - Zurück in den deutschen Coronawahnsinn
Zum letzten Tag ist nicht viel zu erzählen - die Abholung klappte und wir waren zwei Stunden vor Abflug am Flughafen Hosea Kutako. Die Schlange führte uns dann auch gleich an die entsprechenden
Eurowings-Schalter. Zuerst wurde auf einer manuellen Passagierliste gecheckt, ob wir darauf waren, dann wurden wir in der Schlange stehend gefragt, ob wir unsere negativen Tests hätten, dann ging
es an den Schalter. Hier bekamen wir zu unserer Freude die Plätze an den Notausgängen. Cool!
Durch den Securitycheck- Wanderschuhe aus, Wanderschuhe an, und dann noch einmal zu einem weiteren Bodycheck mit manuellen Durchwühlen des Handgepäcks. 2 Stunden braucht man dann auch - wir aßen noch schnell unser Frühstückspaket aus der Lodge und es ging direkt zum Boarding.
Im Flugzeug dann die große Überraschung.
Als die Stewardess zu ihrer Kollegin sagte, "Hier haben wieder welche die Plätze an den Notausgängen" war schon klar, dass das erneut nix werden würde. Was ein Schwachsinn. Warum hatten wir die Tickets dann überhaupt? Nach langem Warten bekamen wir endlich neue Plätze und glücklicherweise brachten wir unsere Fotorucksäcke noch unter, trotz dass wir jetzt durch die ganze Verzögerung ziemlich spät dran waren.
Diesmal achtete die Eurowings Crew erfreulicherweise sehr darauf, dass alle Passagiere ihre Masken trugen und zwar richtig. Trotzdem musste natürlich der ein oder andere unverbesserliche seine Maske auch mal unter der Nase tragen und selbst auf nettes Ansprechen unsererseits mit dämlichem Gegrummel und Gemotze reagieren.
Wir genossen die letzten Ausblicke auf Afrika während wir uns Deutschland näherten.
Am Flughafen Frankfurt angekommen, wurden wir gleich wieder mit Wucht vom Coronawahnsinn eingeholt. Ein Flughafenmitarbeiter schrie umherlaufend und armefuchtelnd Passagiere an, sie sollen in
diesen und jenen Gang gehen und ABSTAND HALTEN!!!! ABSTAAAAAND!!!! EYYYY ABSTAAAAAND!!!
Man kam sich vor wie im Irrenhaus, als ob die Pandemie erst seit wenigen Tagen da wäre und nicht schon seit Monaten eine gewisse Routine herrschen sollte, aber dass es unheimlich viele erwachsene
Menschen gibt, denen die einfachsten Verhaltensweisen zum Schutze ihrer Mitmenschen äußerst schwer fallen, haben wir in unserer individualistisch geprägten Gesellschaft schon oft gemerkt und so
können wir dem Flughafenmitarbeiter nicht einmal wirklich böse sein, dass er mal den Kanal voll hat und Leute anschreit. Eine tolle Begrüßung ist es trotzdem, da weiß man gleich, dass der Urlaub
wieder vorbei ist.
Hurra, endlich wieder zu Hause, endlich wieder Corona, endlich wieder Deutschland.
So ging ein schöner Ausbruch aus dem Coronawahnsinn, in eine ferne und farbenfrohe Welt zu Ende.
Wunderschönes Namibia, wir freuen uns schon sehr auf den nächsten Besuch!
LG Heike & Tom
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