La Palma Teil 2 - Wolkenblick und Felsenkrabben

Nachdem wir im ersten Teil unseres Reiseberichts La Palma schon wunderschöne Sonnenaufgänge erlebt hatten, Spaß mit Meerestieren in Gezeitentümpeln hatten und uns einen fetten Regenguss auf der Route de los Volcanos eingefangen hatten, führte uns unsere Reise jetzt hinauf auf La Palmas Höhen über die Wolken und an den Küsten machten wir Bekanntschaft mit den tollen roten Felsenkrabben.

 

 

 

3.12. - Ein fauler Tag
Heute schüttete es immer wieder wie aus Eimern und das auf der ganzen Insel! Nachdem wir unsere Portion Wasser am Vortag bereits getankt hatten, genehmigten wir uns einen faulen Tag, ich schrieb Reisebericht und wir machten es uns mit Heizung in der Wohnung gemütlich. Darf man auch mal machen :-)

Zwischen den Wolkenbrüchen blieb uns ab und zu Zeit, ein paar Makros in dem sehr schönen Garten der Finca zu machen, ein bisschen zu experimentieren und auf Detailsuche zu gehen.

 

 

 

Nachmittags wurde das Wetter besser und wir fuhren zu einem namenlosen Strand in der Nähe der Playa Nueva, der allerdings für den Sonnenuntergang nicht ganz so viel her machte. Immerhin gab es ein paar Steine, an denen wir uns mit Langzeitbelichtungen der ablaufenden Brandung versuchten.

Danach gingen wir zur Playa Nueva und versuchten uns ein bisschen an Sternenfotografie, was allerdings nur so halbwegs funktionierte. Es lag krass viel Salz von der Brandung in der Luft, der Vordergrund war nicht wirklich optimal und letztlich war auch das Zentrum der Milchstraße zu weit unter dem Horizont.

Egal, es machte Spaß, wir waren noch ein wenig draußen und davon abgesehen,  war der Sternenhimmel ein Träumchen und einfach schön anzusehen.

 

 

 

4.12. - Scouting, Felsenkrabben und ein schöner Sonnenuntergang

Da das Wetter für morgens ziemlich mies vorhergesagt war, schliefen wir aus, ließen den Morgen ruhig angehen und fuhren danach einige Punkte an der Westküste der Insel ab, um gute Plätze für Sonnenaufgänge zu finden.

Dabei fanden wir einen ganz tollen Ort, wo sich viele große Felsenkrabben auf den rauhen Vulkanfelsen tummelten und immer wieder von der Brandung überspült wurden. Hier tobten wir uns eine ganze Weile aus und hatten viel Spaß!

 

 

 

Nachdem wir unsere Tour an der Westküste abgeschlossen hatten, verbrachten wir einen gemütlichen Nachmittag in unserer Wohnung und fuhren abends nochmal los zum Playa de Charco Verde, wo wir einen sehr schönen Sonnenuntergang verbrachten.

Anschließend ging es zurück und wir machten es uns in unserer Wohnung gemütlich und ließen den Tag bei einem Weinchen ausklingen.

 

 

 

5.12. - Umsonst zum Roque, Eidechsen und ein schöner Sonnuntergang

Da es morgens so aussah, als könnten wir einen Versuch am Roque de los Muchachos wagen, nahmen wir erneut die Strapazen der Anfahrt auf uns.

Diesmal fuhren wir über die Ostseite hoch und nach etwa zwei Drittel der gefühlt 37.581 Kurven, waren wir bereits mitten in den Wolken. Eine Weile lang hatten wir noch Hoffnung, wir könnten oben wieder aus den Wolken herausfahren, aber leider sollten wir enttäuscht werden.

Wir blieben oben auf dem Parkplatz im Auto sitzen und während draußen der Wind den Regen peitschte, genossen wir den frischen Apfelkuchen, den uns unsere Vermieter am Vortag auf den Tisch gestellt hatten.

Nach einer Weile fuhren wir wieder zurück und hatten somit durch die langwierige Fahrtstrecke  - insgesamt 4,5 Stunden - nahezu den ganzen Vormittag investiert. Naja, so läuft das halt auch mal. Gut war immerhin, dass wir auf diese Weise noch ein paar andere Punkte gefunden hatten, wo wir gut parken und zu Touren aufbrechen konnten.

Wieder zurück bei unserer Wohnung hatten wir erneut Spaß direkt vor der Tür und widmeten uns eine ganze Weile den Eidechsen, die sich auf den Vulkansteinmauern aufwärmten.

 

 

 

Abends ging es dann noch einmal los zum Playa Los Guirres, wo wir uns die rauhen Felsen im Sonnenuntergang vornahmen, bevor wir dann den Abend ruhig und gemütlich in unserer Wohnung ausklingen ließen.

 

 

 

6.12. - Endlich! Unser wunderbarer Tag im Gebirge der Caldera de Taburiente

Ab zum Sonnenaufgang an den kleinen Strand unterhalb des Flughafens! Während der Anfahrt sah es ziemlich düster aus, und nicht lange nachdem wir uns postiert hatten, fing es an in dicken Platschern zu regnen. Jetzt kam aber auch gerade die Sonne hoch. Zwischen 1-2 Fotos musste ich dann fleissig den Filter von dicken Tropfen säubern, um dann schnell wieder ein weiteres Foto von dem spannenden Sonnenaufgang machen zu können. Das letzte und schönste Foto war dann leider auch wieder mit dicken Platschern - vielleicht ließ sich da zuhause noch etwas machen. Tom war vom Wetter leicht angenervt, was ich gut verstehen konnte. Für unseren Geschmack hatten wir jetzt mal genug Regen abbekommen und wir fuhren Richtung Wohnung zurück.

 

 

 

Auf der anderen Seite der Insel sahen wir, dass die Caldera komplett wolkenfrei war. Wir fuhren deshalb nur kurz zurück, frühstückten schnell etwas und dann ging es auf ein Neues zum Roque de los Muchachos. Gespannt fuhren wir wieder die gefühlt mehrere Tausend Kurven hinauf, immer höher und in der Sorge, dann doch wieder alles nur inmitten der Wolkenl vorzufinden.

Aber diesmal war uns das Glück wohlgesonnen. Die Wolken blieben unterhalb von ca. 1.400m und ab da blickten wir nach oben nur noch auf einen wolkenfreien blauen Himmel. Oben angekommen, war der Parkplatz schon proppenvoll - kein Wunder - es war Sonntag und schönes Wetter.

Wir zogen uns die Wanderschuhe an und dann gingen wir den Wanderweg an der Caldera entlang in Richtung des Pico de la Cruz. Den engen Weg zum Aussichtspunkt sparten wir uns wegen der Massen, denn auf dem Wanderweg waren wir ganz alleine unterwegs und hatten immer wieder tolle Ausblicke in die wolkenfreie Caldera. Wir waren happy! Wir liefen und langsam veränderte sich das Wetter und es zogen Wolken in die Caldera. Da wir davon ausgingen, dass sich auch die Wolken auf der anderen Seite immer weiter aufbauen würden, traten wir langsam den Rückweg an. Jetzt machten wir Fotos von den Landschaften im grellen Gegenlicht zwischen den Wolken, was total spannend aussah.

 

 

 

Irgendwann merkten wir, dass sich zwar die Caldera zuzog, aber selbst die hohen Wolken es nicht über den Gebirgskamm schafften und so fingen wir an zu überlegen, ob wir hier den Sonnenuntergang verbringen konnten. Klar war, es würde saukalt werden, denn auch jetzt hatten wir nicht mehr als 3-4 Grad und ordentlich Wind, aber die Sonne machte es erträglich. Trotzdem hatten wir nur dünne Hosen an und waren schon leicht ausgekühlt und es war erst ca. 15 Uhr.

Wir beschlossen daher, in ein nahe gelegenes Restaurant zu fahren und dort eine Kleinigkeit zu essen. Nahe gelegen heißt dann locker 30 Minuten Fahrt denn wirklich in der Nähe gibt es nichts. Wir fuhren dorthin, aber es war Sonntagmittag und dementsprechend brechend voll, so dass wir zu einem anderen Restaurant fuhren, das uns von unseren Vermietern empfohlen worden war - das Azul. Der Weg dorthin war abenteuerlich über enge Ministrässchen und es gab kaum Parkmöglichkeiten. Zudem mussten wir bei Ankunft feststellen, dass wir jetzt sowieso keine Zeit mehr hätten um etwas zu essen, da wir den Rückweg zum Roque einplanen mussten und es alles etwas knapp werden würde. Insofern dachten wir uns, dass wir uns das Restaurant immerhin kurz anschauten, denn vielleicht würden wir später noch einmal zu einem Besuch vorbeikommen.

Dort angekommen, war es wirklich ein sehr schönes und kleines Restaurant, das nur Freitag und Sonntag offen hatte und da es uns unheimlich gut gefiel, fragten wir spontan, ob es am Freitag noch Platz für uns gäbe. Wir hatten Glück, reservierten für den letzten Abend unseres Aufenthalts auf La Palma und traten den kurvenreichen Rückweg zum Roque an. Ich muss Tom wirklich Respekt zollen, denn die Massen an superengen Kurven stundenlang zu fahren, hätte mich sehr viele Nerven gekostet und er meisterte das mit Bravour. Eigentlich fuhr er schon wie ein kleiner Schumi über die Insel ;-)

Zuvor hatten wir an der Straße entlang der Caldera schon einige Aussichtspunkte angesehen, die sich für den Sonnenuntergang eignen konnten und einen hatten wir uns als Favoriten ausgesucht. Dort angekommen, war der Wind noch heftiger geworden und es war jetzt schon sehr kalt. Wir zogen alles übereinander, was wir hatten und dann ging es hoch, bis zu dem Punkt, an dem wir bleiben wollten und packten unsere Kameras aus.

Dankbar lehnte ich mich an einige Felsen, denn erstens war der Abgrund sehr nah und zweitens waren die Felsen noch ein wenig angewärmt von der Sonne, denn durch die dünne Hose blies der kalte Wind nur so durch. Dafür wurde es aber fotografisch immer spannender und wir fotografierten uns die Finger wund. Meine Handschuhe lagen leider in der Ferienwohnung, so dass ich meine Hände zwischendurch immer wieder aufwärmen musste. Es wurde immer kälter, der Wind wurde noch stärker und vor uns vollführten die Wolken ein wunderschönes Spektakel in der Caldera mit tausend verschiedenen Formen und Ausblicken auf die spektakuläre Landschaft.

Der Sonnenuntergang hoch oben in dieser rauhen und unwirtlichen Gegend mit Blick auf die Wolken unten wurde ein Erlebnis, das sich für immer in unser Gedächtnis einbrannte. Hier zu stehen und solche Augenblicke erleben zu können, das macht süchtig und lässt einen die eiskalten Gliedmaßen in diesen Momenten vergessen. Es war einfach nur wunderschön!

 

 

 

Nach dem Sonnenuntergang warteten wir noch eine Weile und beobachteten, wie sich minütlich die Lichtstimmung veränderte, aber irgendwann ging es für mich einfach nicht mehr vor Kälte und wir gingen durchgefroren, aber glücklich wie kleine Kinder zu unserem Auto zurück und fuhren noch fast zwei Stunden mit hochgedrehter Heizung zu unserer Wohnung zurück.

Der Abend wurde nicht lang, die heiße Dusche war willkommen und nach dem Essen und einem Weinchen fielen wir glücklich in die Betten.

 

Weiter geht es im dritten und letzten Teil unseres Reiseberichts, in dem wir euch mitnehmen an den Fuß der Caldera de Taburiente, in der wir eine tolle Wanderung unternommen hatten.

 

LG Heike & Tom

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