Madeira Teil 3 - Wasser - fallend, fließend und in Wolken

Im zweiten Teil des Reiseberichts setzten wir die Kraft des Meeres in Szene aber Madeira ist auch andernorts als an der Küste eine sehr feuchte Insel.

Im dritten Teil nehmen wir euch mit zu Wasserfällen, Lagunen, den für Madeira typischen Levadas sowie dem feuchten Lorbeerwald Fanal.

 

 

Da Madeira durch eine Gebirgskette in eine Nord- und Südhälfte geteilt wird, wobei an der Nordhälfte wesentlich stärkere Niederschläge auftreten als an der Südhälfte und zudem die Nordhälfte eine geringere Verdunstung durch Sonneneinstrahlung aufweist, hat der Norden Madeiras einen wesentlich größeren Wasserreichtum aufzuweisen als der Süden.

 

Da das Gebirge im Süden weniger steil abfällt als der Norden, haben sich hier auch die größeren fruchtbaren Anbaugebiete entwickelt und aufgrund des geologischen Aufbaus der Insel fließen selbst Niederschläge, die im Süden niedergehen, meist in Richtung Norden ab und treten hier in einer Höhe von etwa 1500 Metern als Quellen hervor. Während der Norden also Wasser im Überfluss hat, fehlt es genau dort wo man es braucht, auf den fruchtbaren Flächen im Süden.

 

Um dieses Problem zu lösen, begann man bereits im 15. Jahrhundert mit dem Bau der sogenannten Levadas, Wasserkanäle, die das Wasser vom Norden in den Süden transportieren.

Die Levadas sind charakteristisch für Madeira und jeder, der hier wandern möchte, wird schnell Bekanntschaft mit ihnen machen, da zum Zwecke ihrer Wartung und Instandhaltung immer auch ein Weg entlang einer Levada führt entlang derer wiederum der geneigte Wanderer seine Route findet.

 

Wir unternahmen einige schöne Wanderungen an solchen Levadas, die uns bisweilen an steile Hänge, über enge Passagen und durch niedrige Tunnel führten.

 

 

Über solche Levadatouren gelangten wir auch zu zwei bekannten und sehr schönen Orten Madeiras, dem Wasserfall Cascada da Risco sowie der Lagune 25 Fontes. Zunächst unternahmen wir diese beiden Touren hintereinander, wobei wir morgens am Risco Wasserfall relativ alleine waren, dann allerdings an den 25 Fontes schon recht viele Leute vorfanden, jedenfalls zu viele, als das man noch mit dem Weitwinkel hätte fotografieren können.

Auf dem Rückweg kamen uns dann geschätzte 100 Leute entgegen, wobei wir später erfuhren, dass in der Saison auch mal mit 400 Besuchern oder mehr zu rechnen sei.

Daher nahmen wir die Tour dann auch an einem anderen Morgen ein weiteres Mal in Angriff und waren etwa eine Stunde nach Sonnenaufgang am Spot, wo wir gute eineinhalb Stunden ungestört fotografieren konnten. Auf dem Rückweg begegneten uns erst am Ende die ersten Wandergruppen.

 

 

Des weiteren besuchten wir noch die Lagoa do Vento, die sich am Fuße des oberen Teils des Risco Wasserfalls befindet und eine kleinere Lagoa an der Levada do Alecrim.

 

 

Ein weiteres Highlight unserer Reise waren unsere Ausflüge in den Fanal, einen gut zugänglichen Lorbeerwald auf etwa 1100 Metern Höhe. Alleine die Anfahrt war schon jedes Mal ein Spaß. Startend z.B. bei milden 17 Grad auf der Südseite der Insel, führte uns die Straße stetig bergauf bis wir dann bei 800 - 900 Metern plötzlich in die Wolken fuhren. Auf den Fanal zufahrend, wurde der Nebel dichter, die Temperatur sank und wir konnten sehen, wie der Wind die Wolken um uns herum über das Gebirge trieb. Der Fanal selbst präsentierte sich dann saftig, tropfend und in satten Farben mit dicht bewachsenen, wunderschönen alten Bäumen.

 

Schon die Bilder unserer Wanderung durch den Fanal geben einen Eindruck davon, wie schön dieser Wald ist.

 

 

Wir waren mehrere Male im Fanal, aber sicher werden wir auch bei unserem nächsten Besuch noch zahlreiche Motive finden.

 

 

Im vierten und letzten Teil unseres Reiseberichts lassen wir das Thema Wasser hinter uns und nehmen euch mit hoch hinaus - über die Wolken.

 

LG Tom

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Julia (Montag, 12 Februar 2018 09:00)

    Hallo ihr beiden,

    ihr habt mir gerade einen Gefallen getan und mir höchstwahrscheinlich meinen nächsten Wanderurlaub erschlossen ;-)
    Unglaublich schöne Bilder habt ihr da eingefangen - sagt mal, der Baum ganz oben auf dieser Seite, ist der mit Farnen überwuchtert oder sind das seine wirklichen Blätter?
    Die Nordseite Madeiras hätte sich auch ohne Weiteres für eine Szene in Herr der Ringe herhalten können. Faszination pur!

    Danke euch für diese Einblicke und bis bald,
    Julia

  • #2

    Thomas Neuhauser (Montag, 12 Februar 2018 15:59)

    Hi Julia,

    vielen Dank, freut mich sehr dass Dir unsere Bilder gefallen! Madeira bietet sich wirklich für einen tollen Wanderurlaub an, so viel Schönes gibt es dort zu entdecken und teuer ist es auch nicht.
    Die Bäume sind tatsächlich mit Farnen und Moosen überwuchert. Wenn die Wolken so richtig dicht sind ist es dort gannz fantastisch, dann trieft und tropft alles und das Moos ist dick mit Wasser vollgesogen.
    Mitt Herr der Ringe liegst Du schon ganz richtig, an einer Stelle hätte es mich nicht gewundert, wenn mir plötzlich Hobbits vor die Füße gelaufen wären :-)

    Liebe Grüße,
    Thomas