"Unsere" Haubentaucher haben Junge

An unserem Wohnort haben wir einen schönen See, den Bruchsee, der uns oft zu einem Spaziergang nach der Arbeit einlädt, weil er für uns gut zu Fuß erreichbar ist. Der Bruchsee ist ziemlich von Fußgängern und Joggern frequentiert und bietet insofern am ehesten Enten und Gänsen ein zu Hause, denen die vielen Leute nichts ausmachen.

Umso mehr haben wir uns aber gefreut, als wir ein Pärchen Haubentaucher entdeckten, die zudem auch noch Junge bekommen hatten.

 

 

So statteten wir "unserem" Haubentaucherpärchen dann auch regelmäßig einen Besuch ab, um uns vom Fortschritt des Wachstums und der Erziehung zu überzeugen.

 

Die drei Kleinen wurden meistens auf dem Rücken eines Elternteils getragen, aber manchmal ging es auch schon ab ins Wasser. Immer wieder konnten wir beobachten, wie sich die Eltern kleine, weiche Federn aus dem Gefieder zupften, um sie den Kleinen zu füttern. Dies tun sie, um die empfindliche Magenschleimhaut der Kleinen zu schützen, denn die übrige Nahrung enthält Gräten oder andere spitze oder harte Bestandteile. Diese werden hinterher einfach zusammen mit den Federn wieder ausgewürgt.

 

 

Hier war entweder der Hunger wirklich groß oder der Elternteil musste mal geärgert werden...Angriff aus dem Hinterhalt!

 

 

Über einige Tage hinweg beobachten wir die drei kleinen Racker, denen es sichtlich gut ging. Die Truppe ging immer öfter ins Wasser zum Schwimmen und Herumtollen.

Mit ihrem gestreiften Gefiederkleid sahen sie wirklich zuckersüß aus!

 

 

Nachdem wir dann eine Weile keine Zeit fanden, die Haubentaucherfamilie zu besuchen, waren wir erschrocken und besorgt, als wir bei unserem nächsten Besuch nur noch ein Junges vorfanden. Zudem schien der Elternteil das Kleine ständig auf dem Rücken zu tragen, wir sahen aber auch den anderen Haubentaucher nicht mehr und insofern schien niemand Nahrung für das kleine Kerlchen zu besorgen.

 

 

Durch das nahe gelegene Krankenhaus halten sich in der Regel viele ältere Menschen am See auf, um sich zu erholen. Diese haben dann auch die Möglichkeit zu Beobachtungen, die uns bei unseren vergleichsweise kurzen Besuchen verwehrt bleiben. So wurde uns dann auch berichtet, dass es im See große Fische gibt, denen zumindest die zwei Kleinen zum Opfer fielen. Angeblich soll es sogar zu einem Kampf zwischen dem zweiten Elternteil und einem Fisch gekommen sein, jedoch mit ungewissem Ausgang.

 

Was auch immer sich letztlich genau zugetragen hat, ab diesem Zeitpunkt sahen wir nur noch den einen Elternteil mit dem verbliebenen Jungtier, das zudem im Laufe der Tage immer schwächer zu werden schien. Vermutlich bekam es nicht genug Nahrung, weil es sich ständig zum Schutz auf dem Rücken des Elterntieres aufhielt, welches hierdurch aber nicht nach Nahrung tauchen konnte.

 

Glücklicherweise schien der verbliebene Elternteil aber erfolgreich genug zu sein um das Kleine aufzupäppeln und so konnten wir in den nächsten Tagen aufatmen, weil das Kleine zunehmend stärker und größer wurde.

 

 

Das Kleine Haubentaucherlein wurde größer, die vertilgten Fische auch, wenngleich dieser Brocken hier doch einige Mühen bereitete!

 

 

Als wir den kleinen Haubentaucher zum letzten mal vor unserer Reise nach Kanada besuchten, hatte er schon eine ordentliche Größe erreicht und das kindliche Gefieder schien langsam zu verblassen.

Wir drücken ihm die Daumen, dass er groß und stark wird und uns nächstes Jahr wieder besucht und hoffentlich wieder neue Junge bringt.

 

LG Tom

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Doro (Montag, 07 August 2017 16:52)

    Tolle Geschichte und super Bilder. Ich habe mit gelitten und mich mit gefreut. Danke und liebe Grüße Doro.