Ein wunderschöner Kurzurlaub am Dachstein

Was macht man zwischen zwei Corona-Wellen, wenn man mal wieder das Gefühl hat, auf dem Zahnfleisch zu laufen und Abwechslung zu brauchen?

Genau! Urlaub! Für etwas mehr als eine Woche, zog es uns nach Ramsau, am Fuße der Dachstein-Südwand in Österreich, wo wir ein paar tolle Wanderungen mit wunderschönen Ausblicken genossen.

 

 

Für unseren Urlaub hatten wir hatten uns zwar schon den worst case ausgesucht, mitten in der Urlaubs-Saison an solch einen Ort zu fahren, trotzdem waren wir etwas erstaunt, über die Unmengen Autos auf der Autobahn, selbst sonntags, wo wesentlich weniger LKWs unterwegs waren. So brachten wir eine ätzend lange Fahrt hinter uns, bevor wir schließlich im schönen Ramsau ankamen.

Auf geht's, die Rucksäcke geschultert, die Wanderschuhe geschnürt, lasst uns loslaufen und ein paar schöne Touren machen!

 

 

Über den Höllsteig zum Riesachsee

Früh machten wir uns auf die Socken, um noch vor dem Ansturm der Besucher unsere Tour zu starten. Wir wollten es heute locker angehen lassen und so liefen wir die Tour zum Riesachsee. Hier hat man die Wahl zwischen einer Forststraße, oder einem Wanderweg der Stufe Blau, was so viel bedeutet wie "leicht".

Nun ja...wir Flachlandindianer kannten das ja schon aus Kanada und Norwegen, solche Wege über Steine und Wurzeln können schnell mal ein paar mehr Körner fressen und so muten die 5 km und 325 hm recht lächerlich an, doch insbesondere mit dem fetten Rucksack - Drohnen und Kameras wollen ja auch den Berg rauf - und Rost in den Kniegelenken, tat die Strecke weh.

 

 

Es war recht bewölkt an diesem Tag aber trotzdem tat sich oben angekommen ein erstes schönes Panorama vor uns auf.

 

 

 

Von der Reiteralm über die Gasselhöhe zum Spiegelsee

Für den nächsten Tag wählten wir eine Tour mit etwas mehr Höhenmetern und etwas heftigeren Anstiegen, die uns schöne Ausblicke gewähren sollte. Früh starten ist auch hier wie immer das A und O, jedenfalls wenn man halbwegs den Menschenmassen entgehen will, die sich im Verlauf des Tages hier sammeln. Unsere Tour führte uns über die Gasselhöhe zum Spiegelsee, aber es gibt auch einen einfacheren Weg mit weniger Steigung, was dazu führt dass der Spiegelsee relativ bald ziemlich überlaufen ist.

Unsere Tour hatte 6,6 km und 400 hm und zunächst mal ging es nach oben, bis wir erste schöne Ausblicke bekamen.

 

 

Ein Stückchen weiter und es ergaben sich erste schöne Panoramablicke über die uns umgebende Landschaft.

 

 

Weiter führte uns der Weg dann hinab zum Spiegelsee und leider wurde es dort dann schon recht voll. Bereits während wir über die Gasselhöhe liefen, konnten wir weiter unten die ersten Besucher zum Spiegelsee laufen sehen und als wir dann dort von oben ankamen, war es bereits alles andere als gemütlich und wir suchten relativ schnell das Weite.

 

 

 

Von der Vögeialm zum Oberhüttensee und weiter hinauf

Da es uns weiterhin gut ging und wir uns fit fühlten, durfte die nächste Tour etwas heftiger werden und so kamen wir dann auf 11,2 km und 718 hm. Von der Vögeialm sollte es hinauf zum Oberhüttensee gehen und dann weiter hinauf, je nach Lust und Laune bis zur Seekarscharte und dem Klammlsee. Im Vorfeld hatten wir geschaut was uns am Klammlsee erwartet und beschlossen, diesen optional anzusteuern. Wir wollten zum höchsten Punkt der Tour und von dort aus schauen wie es weiter ging und vor allem dann unsere Kondition checken und gegebenenfalls umzudrehen. Schließlich wollten wir uns nicht total kaputt laufen, sondern auch in den kommenden Tagen noch schöne Touren machen.

So ging es also aufwärts und oben am Oberhüttensee war erst einmal leichte Enttäuschung angesagt, denn wir waren schlicht zu früh da. Was im Hinblick auf die zu erwartenenden Besuchermassen nämlich genau richtig ist, mag einem dann in Bezug auf Wolken und Nebel nicht gut bekommen, denn der See war erst einmal nicht wirklich zu sehen.

 

 

So suchten wir uns dann einen trockenen Sitzplatz und warteten ein Bisschen, ob die aufsteigende Sonne vielleicht schon so viel Wärme produzierte, dass sich der Nebel langsam verziehen und die Wolken aufsteigen würden und nach etwa einer halben Stunde, bekamen wir langsam eine bessere Sicht und erste schöne Blicke über den See wurden möglich.

 

 

Bald schon waren die Wolken weit genug aufgestiegen, dass Luftaufnahmen möglich wurden und so bekamen wir den ersten schönen Blick über diesen tollen Ort.

 

 

Weiter ging es ans hintere Ende des Sees, wo der Ausblick bereits vom Boden aus grandios war, mit der steil aufragenden Gipfelkette vom Meregg, über die Kranzlhöhe bis zur Nebelspitze, wobei das Meregg versuchte letztgenannter den Namen streitig zu machen, denn hier hingen heute die Wolken fest.

 

 

Aus der Luft ergab sich ein imposanter Blick auf den Oberhüttensee und die östlich gelegenen Berge.

 

 

Der Blick nach Westen zeigt den weiteren Aufstieg den wir vor uns hatten.

 

 

Ein Stück weiter oben blickten wir zurück zum See und in das südlich des See gelegenen Tal, während die Perspektive nach Nordosten sanfte Hügel und interessante Strukturen offenbarte.

 

 

Ein Stück höher gelangten wir zu einem namenlosen, aber nicht minder schön in die Landschaft eingebetteten See.

 

 

Noch ein Stück weiter hoch, am höchsten Punkt der Tour, war der Ausblick nett, aber in Kombination mit unserer Kondition und angesichts des weiteren Verlaufs der Tour, beschlossen wir an dieser Stelle umzukehren und den Rückweg anzutreten.

Zurück ging es dann über die Forststraße, welche ebenfalls noch ein paar schöne Ausblicke für uns bereithielt.

 

 

 

Zu den Gosauseen

Nachdem wir einen Tag Regenwetter hatten, was für unsere Beine eine recht willkommene Zwangspause darstellte, wählten wir als unsere nächste Tour eine Strecke mit vielen schönen Ausblicken, allerdings mehr Kilometern und weniger Höhenmetern. So liefen wir die Tour zu den Gosauseen, die 13,4 km lang ist und 321 hm bereithält.

Da die Strecke durchweg aus einfachen Wegen besteht, ist hier natürlich Hinz und Kunz unterwegs und so waren wir wieder recht früh am Start.

Gleich bei Ankunft am vorderen Gosausee sollte sich dies auch schon auszahlen, denn wir hatten eine wunderschöne Stimmung, mit noch nicht ganz aufgestiegenen Wölkchen, einfach herrlich.

 

 

Erste schöne Luftaufnahmen entstanden, wobei sich die noch im Tal hängenden Wölkchen wunderbar in Szene setzen ließen.

 

 

Wir liefen linksseitig am See entlang und erfreuten uns an der Windstille und der schönen Spiegelung der Gipfelkette des Gosaukamms.

 

 

Weiter führte der Weg zur etwas höher gelegenen Gosaulacke, von wo aus wir zurück zum vorderen Gosausee blickten.

 

 

Weiter hinauf führte der Weg uns zum hinteren Gosausee, eingebettet in die Berge am Nordfuß des Dachsteinmassivs.

 

 

Aus nordwestlicher Richtung ergab sich eine wunderbare Perspektive auf den hinteren Gosausee, hindurch zwischen Brettkogel und Halskogel.

 

 

Aber natürlich macht die Landschaft auch vom südöstlichen Ufer aus einen fantastischen Eindruck, egal ob vom Boden oder aus der Luft.

 

 

 

Von der Talstation der Südwandbahn zur Bachlalm

Eine sehr schöne Tour mit Ausblicken auf die Südwand sollte uns hier erwarten. Auch hatten wir es auf einen Besuch bei den Murmeltieren an der Bachlalm abgesehen, die jedoch leider kaum zu sehen waren. Vermutlich war es den Tierchen schon zu warm, so dass sie sich in ihren Bauten verkrochen, schön war die Tour trotzdem!

 

 

Immer wieder hatten wir schöne Panoramablicke auf die Dachsteinsüdwand.

 

 

 

Hoch zur Dachsteinsüdwandhütte, über den Pernerweg zum Tor und via Bachlalm und Jagahofalm zurück

Am letzten Tag packte uns dann nochmal gewaltig der Ehrgeiz und wir entschieden uns eine mit Sicherheit sehr schöne, aber auch ziemlich anstrengende Tour zu laufen, nämlich entland der Dachsteinsüdwand über den Pernerweg zum Tor. Die Route hielt 14,2 km und 883 hm für uns bereit - schluck!

Im Schatten der Berge ging es zunächst einmal hinauf zur Dachsteinsüdwandhütte.

 

 

Dort angekommen waren die ersten Höhenmeter geschafft und es ergab sich ein wunderschöner Blick, entlang der Südwand bis zum Rettenstein und über die südöstlich gelegene Landschaft.

 

 

Von der Dachsteinsüdwandhütte aus ging es nun über Geröll weiter unterhalb der Südwand, vorbei am Marstein und in Richtung des Tores zwischen Torstein und Raucheck.

 

 

Rechts im Bild ist der Aufstieg zum Tor zu sehen, dort wollte der dicke Rucksack nun mühsam hochgeschleppt werden!

 

 

Jetzt ging es ordentlich hinauf. Die Stöcke halfen die Knie zu entlasten und die Schwerkraft machte sich daran, mit aller Kraft am Rucksack zu ziehen, vielen Dank auch!

 

 

Der Lohn der Mühen war ein wunderbarer Ausblick durchs Tor nach Ostsüdost.

 

 

Der Blick nach Westen zeigt den weiteren Weg vom Tor hinab, um das links gelegene Raucheck herum zur Bachlalm, mit Blick auf den entfernten Rettenstein in der Bildmitte.

 

 

Noch einmal vom Tor ein Blick hinauf zum imposant aufragenden Torstein, bevor es dann los ging mit dem Abstieg zur Bachlalm.

 

 

Bald schon öffnete sich der Blick von Westen aus in Richtung Bachlalm und zurück auf die zuvor erklommenen Höhen beim Tor.

 

 

Der Weg wurde flacher und die Muskeln müde. Das passte ganz gut zusammen. Nur am Ende musste es natürlich noch einmal rauf gehen, da tut dann jeder Meter weh :-)

 

 

Am Ende ergab sich noch einmal ein imposanter Blick über die zuvor gelaufene Tour, vom Parkplatz rechts im Bild, hinauf zur Südwandhütte, entlang der Südwand, mit dem Tor links im Bild und dem Rettenstein am linken Bildrand.

 

 

Das war ein wunderschöner Urlaub am Dachstein und wir werden dieser tollen Region garantiert noch öfter einen Besuch abstatten!

 

LG Heike & Tom

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Kommentare: 2
  • #1

    Julia (Montag, 16 August 2021 09:27)

    Hallo ihr beiden!
    Das allererste Bild hat mich ja sowas vom Bürostuhl gerissen - Wahnsinn! Wunderschön, wirklich...
    Ja, der Dachstein ist ein herrliches Fleckchen Erde. Und an der Dachsteinsüdwandhütte bin ich auch vorbeigelaufen. Ich habe dort gelernt, was Fön wirklich bedeutet. Damals bin ich von der Dachsteinsüdwandhütte bis zu Simonyhütte gelaufen.
    Liebe Grüße,
    Julia

  • #2

    Tom (Montag, 16 August 2021 09:45)

    Hi Julia,
    vielen, lieben Dank, das freut uns sehr :-)
    Ja, das erste Bild ist toll geworden, ich mag es auch sehr, war auch mit einer der schönsten Eindrücke die wir dort hatten, besonders mit den Wölkchen!
    Dachsteinsüdwandhütte bis Simonyhütte sieht heftig aus! Dafür reicht unsere Kondition aktuell mit Sicherheit nicht :-D
    Liebe Grüße,
    Tom