Namibia ganz nah - Der Bushcamper, unser rollendes Zuhause

Als Heike und ich begonnen haben, unsere Namibia-Reise 2017 zu planen, stand schnell fest, dass wir nicht in Unterkünften untergebracht sein wollten, sondern campen! Die größere Freiheit und die Nähe zur Natur waren für uns die wichtigsten Faktoren, als netter Nebeneffekt ist diese Variante zu reisen aber in der Regel auch günstiger.

 

 

Schnell hatten wir ein Dachzelt für uns aussortiert und uns darauf festgelegt mit einem Bushcamper unterwegs sein zu wollen, wobei wir dann die Fahrzeuge verschiedener Anbieter verglichen.
Hängengeblieben sind wir dann schnell beim Ford Ranger Double Cab 4x4 Luxury Safari Camper von Avis Safari Rentals. Wir wollten eine Double Cabin haben, damit wir unsere beiden großen Fotorucksäcke, sowie die ganze Elektronik zum Aufladen während der Fahrt auf der Rückbank transportieren können. Für uns war es wichtig, jederzeit an unsere Kameras herankommen zu können, was insbesondere im Etosha wichtig ist, wo man ja nicht aus dem Auto heraus darf. Aber auch sonst war für uns immer der Weg das Ziel und es gab während der Fahrt ständig etwas zu fotografieren. Da musste es einfach schnell und unkompliziert möglich sein, an die Kameras zu kommen.

 

 

Eine Double Cabin bedeutet aber gleichzeitig auch, dass hinten für den Bushcamper-Aufbau weniger Platz bleibt. Viele Fahrzeuge haben Konstruktionen, bei denen der Camper-Aufbau auf einer Standard Ladepritsche montiert ist, bei dem Luxury Safari Camper allerdings ist der Alucab-Aufbau direkt auf das Fahrgestell montiert, was mehr Platz versprach.


Weiterhin handelt es sich um ein Fahrzeug, das eigentlich für 4 Personen gedacht ist. Daher hat dieser Camper auch einen Seitenteil, den man ausklappen kann, damit oben und unten jeweils zwei Personen schlafen können. Damit war klar, dass wir durch dieses Seitenteil genug Platz haben würden, um unsere Reisetaschen dort zu verstauen, wenn das Fahrzeug aufgebaut ist und wir im geschlossenen Camper stehen und uns umziehen können. Abgesehen davon schien uns das Fahrzeug sehr praktisch und schnell auf- und abzubauen zu sein.

 

 

Für uns haben sich alle Erwartungen bestätigt und das Fahrzeug war optimal für uns. Der Ford Ranger hat einen 2.2 Liter Motor, der für uns in jeder Lebenslage ausreichend war. Wir sind teilweise extrem steile 4x4 Strecken gefahren und dank der Untersetzung war jederzeit genug Power vorhanden. Auch sind wir nie schneller als 100 km/h gefahren, weil sich das Auto dann ohnehin schwammig angefühlt hat. So hatten wir dann auf unserer Strecke von 5000 km am Ende einen Durchschnittsverbrauch von 12 Litern auf 100 km, was ich für einen sehr guten Wert halte angesichts der Größe und des Gewichts dieses Autos.


Das Auto hat ein Automatikgetriebe, was nie ein Problem darstellte. Wenn ich manuell Einfluss auf den verwendeten Gang haben wollte wie zum Beispiel in Sesriem im Sand, dann schaltete ich das Getriebe in den manuellen Modus und gab den Gang vor. Auch im Stand konnte man den 2. Gang zum Anfahren einlegen, wenn man es benötigte.


Der Wagen hat eine Klimaanlage die mich etwas geärgert hat, denn die Lüftung lies sich entweder auf Mitte und Füße oder auf die Scheibe stellen, aber nicht auf Mitte und Scheibe. Das war insofern blöd, da die Kühlung zur Scheibe sein musste, damit uns nicht das Navi in der Sonne verkocht, aber so war es nicht möglich, sich selbst noch etwas kühle Luft über die mittleren Düsen zu gönnen. Naja, wir haben es trotzdem überlebt und dann eben die Lüftung hoch genug gedreht, damit wir auch über die Scheibe etwas Kühlung bekommen.

 

 

Wir waren immer wieder begeistert davon, wie schnell sich das Fahrzeug auf- und abbauen ließ und so haben wir auch öfters mal morgens erst einen Teil unserer Fahrtstrecke zurückgelegt und dann an einem schönen Ort gefrühstückt, weil mit wenigen Handgriffen alles zum Kaffee Kochen und Frühstücken hergerichtet ist.

 

Zu unserem Vermieter, Avis Safari Rentals, kann ich nur Positives berichten. Wir hatten das Fahrzeug mit einigem Vorlauf von Deutschland aus über einen Reiseveranstalter gebucht und die große Versicherung genommen. Bei Ankunft in Windhoek am Hosea Kutako Airport, haben wir uns dort am Avis Schalter angemeldet. Uns wurde mitgeteilt, dass beim Fahrzeugdepot in Windhoek jemand losfährt um uns abzuholen. Nach etwa 40 Minuten war Ashley da und nahm uns freundlich in Empfang.

Beim Depot angekommen wurden uns alle Bedingungen, die Versicherung etc. ausführlichst und nachvollziehbar erklärt. Danach folgte das Auto, welches komplett aufgebaut da stand. Ashley hat uns geduldig jedes Detail erklärt, inklusive praktischer Durchführung, so haben wir z.B. auch den abgasbetriebenen Wagenheber dort getestet. Ich hatte eine sehr lange Checkliste, die sind wir ebenfalls durchgegangen, wobei Ashley mit seiner Demo so gut wie alles abgedeckt hatte.

Ich habe mich dann nochmal unters Auto gelegt und mir die Leitungen angeschaut und geprüft, ob irgendwo feuchte oder ölige Stellen sind. Dann noch die Fahrzeuglizenz auf Gültigkeit überprüft und fertig waren wir zur Abreise. Ich kann nur sagen, wir haben uns bei Avis Safari Rentals und insbesondere bei Ashley sehr gut aufgehoben gefühlt.

Gefehlt hat in dem Auto nichts signifikantes. Wir haben uns selber noch eine Drahtbürste für den Grill besorgt und hatten aus Deutschland bereits ein paar robuste Arbeitshandschuhe dabei. Was ich nächstes Mal noch machen würde, wäre mir ein paar Handschuhe aus Deutschland mitzunehmen, die Diesel abkönnen, denn die Tankerei war in der Regel eine Sauerei. Ich habe den Tankwarten immer gesagt, sie sollen nicht ganz voll machen, weil es sonst rausläuft und alles eingesaut ist, aber meistens wurde ich ignoriert. An sich soll der Tankstutzen von mir aus voller Diesel sein, nur wird einem auch empfohlen, nie den Schlüssel aus der Hand zu geben und selber den Tankstutzen auf- und zuzuschließen! Dabei hab ich mir dann immer ein paar Diesel-Hände geholt. Naja.

Ein gutes Navi mit vernünftigen Karten sei noch empfohlen! Wir haben uns für ein Garmin Montana 610 und die Tracks4Africa Karten entschieden und waren sehr zufrieden damit.

 

So, jetzt aber endlich zu den Ausstattungsdetails des Autos!
Wir haben zwei Videos von dem Auto gemacht, in denen gut sichtbar ist, wie alles funktioniert, so kann man sich am einfachsten selbst ein Bild machen.


Viel Vergnügen beim Anschauen!

 

Im ersten Video hatten wir uns gerade vor dem Sandsturm in Sesriem nach Büllsport gerettet und mussten unser Zeug und das Auto mal ordentlich vom Sand befreien. Da wir das Auto hierbei nochmal komplett ausräumen mussten, war dies eine gute Gelegenheit einen Film zu machen, bei dem ich alle Einzelheiten des Autos erkläre.

 

 

Im zweiten Video zeige ich, wie man das komplette Auto aufbaut. Hier bekommt man einen guten Eindruck davon, wie schnell das alles geht, wenn man die Abläufe mal drin hat. In aller Regel habe ich etwa 5 Minuten gebraucht, um alles aufzubauen.

 

 

Ich hoffe die Videos haben euch gefallen, fürs nächste Mal muss ein ordentliches Mikrofon her :)

 

LG Tom

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Kommentare: 6
  • #1

    Gisela (Montag, 07 August 2017 11:27)

    Hallo, vielen Dank für das tolle Video.
    Habt Ihr den Camper schon in D gebucht?
    Über die Avis-Seite?
    Ihr habt auch übrigens super Fotos, danke für teilhaben lassen!

  • #2

    Anita (Montag, 07 August 2017 22:30)

    Hallo ihr 2,
    Ich finde das Video auch sehr lehrreich und habe die selbe Frage wie Gisela. In D gebucht bzw. von welchen Anbietern die Preise verglichen.
    Sehr schöne Reise habt ihr gemacht.
    LG Anita

  • #3

    Thomas Neuhauser (Dienstag, 08 August 2017 06:47)

    Hi zusammen,

    vielen Dank, freut mich dass euch die Videos gefallen!
    Wir haben den Bushcamper nach einiger Recherche nicht bei Avis direkt, sondern über Explorer Fernreisen gebucht, was letztlich günstiger war. Gebucht haben wir mit einigem Vorlauf aus Deutschland während der Planungsphase, da die Fahrzeuge sonst relativ schnell vergriffen sind.

    LG,
    Tom

  • #4

    Andy (Dienstag, 08 August 2017 09:45)

    Hallo zusammen,
    danke für die 2 sehr interessanten Videos! So bekommen wir einen sehr guten Eindruck des Campers. Wir mieten genau den selben DoubleCab für diesen September/Oktober.
    Kurze Frage: Gibt es irgend etwas das fehlt in der Fahrzeugausstattung was unbedingt mit muss? An was habt ihr nicht gedacht oder würdet ihr das nächste mal unbedingt anders machen?
    Viele Grüsse aus der Schweiz
    Andy
    P.S. Eure Fotos sind absolut TOP und mache super Laune auf unsere Reise!

  • #5

    Thomas Neuhauser (Dienstag, 08 August 2017 10:32)

    Hi Andy,

    vielen Dank für das Kompliment zu unseren Bildern, freut mich dass sie Dir gefallen und die Videos hilfreich sind.
    Was uns gefehlt hat war eine Drahtbürste zum Grill reinigen, die haben wir uns vor Ort besorgt, weiterhin hatten wir ein paar robuste Handschuhe dabei, solche waren auch nicht im Auto. Sonst waren wir mit allem zufrieden und würden nichts anders machen.
    Avis hat mehrere von diesen Fahrzeugen und wir hatten wohl eines mit einem sehr neuen Fahrgestell (etwa 4000 km bei Übernahme) und 4 neuen Reifen. Den Artikel ergänze ich dahingehend noch einmal.
    Was ich noch empfehlen kann, ist dass ihr euch ein gutes Navi mit ordentlichen Karten besorgt. Dazu gibt es demnächst auch noch einmal einen Blog-Artikel. Wir haben uns ein Garmin Montana 610 zugelegt und die Tracks4Africa Karten. Die Einrichtung hat eine Weile gedauert, aber dann war das Gerät an Komfort nicht zu überbieten.
    Viel Spaß und Erfolg auf eurer Reise!!

    LG,
    Tom

  • #6

    Ulli (Dienstag, 22 Februar 2022 21:35)

    Hallo ihr beiden,
    Ich weiß gar nicht, wo oft wir mittlerweile in eurem tollen Reisebericht gestöbert haben. Und immer wieder entdecken wir Neues. Wenn alles gut läuft, brechen wir nun endlich - mit 2 Jahren Verzögerung - in einigen Wochen zu unserer ersten Tour nach Namibia auf. Was wir uns gerade fragen - wo verstaut man in so einem Bushcamper nachts seine Fotorucksäcke?
    Welche Reisen sind bei euch dieses Jahr geplant? Liebe Grüße, Ulli+Eric